Streikausgang

Die Woche startete für Eltern mit Kindern in einer Kindertagesstätte schon mit einer guten Nachricht. Am Montag berichtete die SZ, dass Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) beabsichtigt, die durch das Einstampfen des Betreuungsgeldes freigewordenen finanziellen Mittel in die Entlohnung der Erzieher zu stecken. Bereits letzte Woche hatten wohl die Ministerpräsidenten zusammen mit der Bundesregierung beschlossen, die Mittel aus dem Betreuungsgeld bis 2018 an die Länder weiterzuleiten. Mit Ausblick auf dieses Geld zur Entlastung der kommunalen Haushalte, sind die Gewerkschaften und kommunalen Arbeitgeber Anfang dieser Woche in die nächste Verhandlungsrunde eingetreten.
Sollten die Arbeitgeber ihr Angebot nicht nochmal kräftig nachbessern und die Verhandlungen scheitern, haben die Gewerkschaften GEW und Verdi die nächsten Streiks ab Mitte Oktober angekündigt.

Und heute kommt die erlösende Nachricht der Gewerkschaften. Nach drei Tagen harten Verhandlungen scheint es zwischen den Gewerkschaften und den kommunalen Arbeitgebern zu einer Einigung gekommen zu sein. Verdi schreibt dazu:

„Das Ergebnis sieht Verbesserungen für das Gros der Beschäftigten vor. Ein Durchbruch ist möglich geworden, weil die Arbeitgeber – anders als im August – zu einer deutlichen Veränderung der Schlichtungsempfehlung bereit gewesen sind. Die Verhandlungskommission empfiehlt der Bundestarifkommission und den Mitgliedern die Annahme dieses
Ergebnisses […] „Das jetzt ausgehandelte Ergebnis trägt den Wünschen und Erfordernissen der Beschäftigten eher Rechnung als die abgelehnte Schlichtungsempfehlung“, sagte Bsirske. Die erneuten Verhandlungen seien sinnvoll und richtig gewesen, wenngleich die Arbeitgeber eine
signifikante Ausweitung des Verteilungsvolumens abgelehnt hätten. Allerdings seien beide Seiten in den Gesprächen daran interessiert gewesen, eine weitere Eskalation des Tarifkonflikts zu vermeiden.“

Wie es aussieht, wollten beide Seiten keine neuerlichen Streiks riskieren und haben sich irgendwo in der Mitte getroffen – mehr als der Schlichterspruch aber weniger als die ursprüngliche Höchstforderungen. Damit ist sicherlich noch keine vollständige Anerkennung erreicht, dennoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung. ErzieherInnen haben eine gute und faire Bezahlung verdient. Genaueres zur Einigung gibt es in der Pressemitteilung von Verdi.

Damit dürften Streiks vorerst vom Tisch sein und Eltern, denen die letzte Streikwelle sicher nur zu gut in Erinnerung ist, aufatmen.