Bewegung ist einer der Grundpfeiler des sächsischen Bildungsplans. Entsprechend wurde viele Jahre Schwimmen in Dresdner Kitas angeboten. Doch mittlerweile findet sich kaum noch eine Kita, in der die Kinder Schwimmen lernen können. Wir haben beim Eigenbetrieb nachgefragt, wie bei dieser Thematik der aktuelle Stand ist.Ertrinken ist neben (Auto-)Unfällen einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern bis 14 Jahren. Das sicherste Mittel, um einem solchen Unglück vorzubeugen ist es, den Kindern schon frühzeitig das Schwimmen beizubringen. Auch wenn das spätestens in der Grundschule geschehen soll, schadet es nicht, die Kinder bereits im Kindergarten mit dem Element Wasser vertraut zu machen. Über die letzten Jahre hinweg wurde das Schwimmangebot an Kitas jedoch kontinuierlich zurückgeschraubt.
Mittlerweile gibt es kaum noch Einrichtungen, die Schwimmen anbieten. Die Gründe dafür sind vielfältig – die Personalsituation ist einer davon, Probleme mit der didaktischen und pädagogischen Herangehensweise ein anderer, Versicherungsaspekte und Aufwand sind weitere.
Wassergewöhnung – Schwimmunterricht an den Kitas
Doch da Bewegung ein wichtiger Bestandteil des Sächsischen Bildungsplanes ist, hat man sich zumindest in kommunalen Einrichtungen dem Thema nochmal von einer anderen Seite her genähert. (Es gibt wohl ebenfalls freie Einrichtungen die Schwimmen noch/wieder im Angebot haben.) Grundlage dafür war eine Befragung der Einrichtungen zum Thema „Schwimmunterricht an der Kita“ – um nochmal dezidiert darstellen zu können, was geht, was nicht geht und wie die bisherigen Erfahrungen waren.
Herausgekommen ist, dass man weg will vom reinen Schwimmen lernen und hin zum spielerischen Wasser erleben. Denn mit der bisherigen Methodik hatte man durchaus auch negative Erfahrungen gemacht. Das ging soweit, dass Kinder Angst vor dem Schwimmen hatten.
5 Kitas sind mit dem Pilotprogramm „Wasser erleben“ gestartet. Bei diesem kommt der Übungsleiter bzw. die Übungsleiterin vorher in die Kita und lernt die Kinder kennen. Im Waschraum werden erste kleine Spiele mit dem Wasser praktiziert. Erst nach dieser Eingewöhnung wird sich dem Element Wasser im Schwimmbecken genähert. Ziel ist dabei jedoch nicht zwingend das Seepferdchen, sondern es geht um die Wassergewöhnung. Die ersten Erfahrungen sind durchweg positiv.
Doch der Aufwand für diese Form des Schwimmunterrichts ist hoch. Der Wunsch ist da, dieses Projekt auf mehr Kitas auszuweiten, doch müssen dabei auch immer die personellen Ressourcen im Blick gehalten werden.
Vom Land Sachsen gibt es gemeinsam mit der Unfallkasse Sachsen sogar eine Empfehlung für Schwimmen und Baden in Kindertageseinrichtungen.
Schwimmen in freien Kitas
Die freien Träger behandeln das Thema wie alles andere auch, ganz individuell. An einigen wenigen Einrichtungen wird es angeboten, an anderen nicht.
Wenn euer Kind in eine Kita geht, wo es noch Schwimmen gibt, dann berichtet uns gerne von euren Erfahrungen dazu in den Kommentaren.
Alternative Möglichkeiten zum Schwimmuntericht in der Kita
Natürlich können Eltern über den Freibadbesuch hinaus auch privat schon ihre Kinder an das Wasser heranführen. Dafür gibt es zum Beispiel von der Stadt Dresden in der Freiberger Halle verschiedene Kursangebote, angefangen bei Wasser erleben bis hin zum Seepferdchenkurs. Einen Überblick gibt es auf der Seite der Dresdner Bäder. Aber Achtung: man sollte sich frühzeitig anmelden, die Kurse sind immer schnell ausgebucht.
Auch in der neuen Ballsportarena am Ostrapark werden Schwimmkurse angeboten. Die Kinderschwimm-Kurse dort werden durch die Trainer der Körperströmung durchgeführt.
Darüber hinaus gibt es noch diverse Vereine, Fitnessstudios und weitere, welche Schwimmkurse für Kinder anbieten. Dazu einfach mal „Schwimmkurs Dresden“ bei Google eingeben und schon bekommt ihr eine Übersicht über diverse Angebote angezeigt.
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